Der Teide
Der Teide - Das weithin sichtbare Wahrzeichen von Teneriffa
Teneriffa 2004 – Ein kleiner Reisebericht
 

Eigentlich sollte es in diesem Jahr ein überwiegender Erholungsurlaub werden und so wählten wir Teneriffa als Urlaubsziel. Da wir in diesem Jahr erst Ende September verreisen konnten, waren die Kanaren wegen der dort noch warmen Temperaturen ideal für einen Last Minute Urlaub.

Der Vorsatz, sich möglichst viel am Pool zu tummeln und faul zu sein, hielt nur nicht lange bei uns. Das lag daran, dass zum einen das Wetter die ganzen Tage recht bewölkt und zum anderen der Pool im Hotel ziemlich überbelegt war. Am wichtigsten war aber, dass der Norden Teneriffas mit seiner Landschaft sehr reizvoll ist. Strelizien So beschlossen wir schon nach zwei Tagen einen Mietwagen für den Rest unserer Urlaubstage zu nehmen.
Gesagt, getan und wir hatten einen Renault Clio vor dem Hotel stehen. Den Wagen nutzten wir natürlich intensiv und erkundeten damit den Norden von Teneriffa. Von diesen Exkursionen möchte ich auf dieser Seite berichten.


Küstenabschnitt im Nordosten von Tenerifa
Ausblick im Nordosten der Insel




Anreise und Lokation in Teneriffa

Nach unserem Start in München flogen wir über vier Stunden nach Tenerife Sud, inklusive Zwischenstopp in Fuerteventura. Weiter ging es dann noch gut zwei Stunden mit dem Bus um die halbe Insel, was doch recht anstrengend war. Wer im Norden Urlaub machen will, sollte sehen, dass er einen Flug zum Flughafen Nord bei La Laguna buchen kann.
Unser Hotel „Chiripa Garden“ war für ein 4-Sterne Hotel eigentlich recht mittelmäßig. Das Personal und das Essen dort sind zwar schon gut, aber die Zimmer sind recht abgewohnt und renovierungsbedürftig.

Teneriffa und die Kanaren

Teneriffa gehört zur Inselgruppe der Kanaren zu denen so bekannte Urlaubsziele wie Lanzarote, Fuerteventura, Gran Canaria oder La Gomera zählen. Die Inselgruppe entstand durch Vulkane, die teilweise bis heute aktiv sind.
Teneriffa ist die größte aller Inseln und die Hauptinsel der mehr oder minder autonomen spanischen Provinz der Kanaren. Hauptstadt ist Santa Cruz de Tenerife.
Obwohl mitten im Atlantik gelegen, waren Teneriffa und die Kanaren nie politisch bedeutungslos. Die Briten unternahmen einige Versuche, die Inseln zu besetzen und ins Empire zu integrieren und auch die Nazis überlegten im 2. Weltkrieg die Kanaren als Stützpunkt zu besetzen. Der in Teneriffa stationierte General Franco zettelte schließlich von dort aus 1936 den spanischen Bürgerkrieg an, der dann auf dem spanischen Festland drei Jahre dauerte.

Guanchen

So hießen die Ureinwohner der Kanaren, die durch die spanischen Eroberer ab 1402 verschleppt, versklavt und später weitgehend ausgerottet wurden. Ihre ursprüngliche Herkunft ist bis heute nicht gewiss geklärt, man vermutet aber, dass es Nachfahren von Berbern aus dem nordafrikanischen Raum waren, die hier vor mehr als 2000 Jahren strandeten .


Nachtleben in Puerto de la Cruz




Abendstimmung  von der Stadt aus zu sehen


Puerto de la Cruz

Bevor wir die Insel erforschten, sahen wir uns natürlich noch in Puerto de la Cruz um. Puerto de la Cruz ist eine nette Stadt mit vielen Gassen und Sträßchen und  Läden aller Art. Die Stadt ist immer ziemlich bevölkert und hat auch abends ein sehr reges Leben in Bars und Cafés. Dazu kommen neben den obligatorischen Souvenirläden auch viele florierende Geschäfte mit Elektronik und Mode für den touristischen Export.
Etwas von der Küste entfernt liegt am Hang das Casino von Puerto Cruz mit seinen schönen Gartenanlagen* und Wasserspielen. Von diesen Gartenanlagen aus bietet sich ein sehr guter Ausblick auf die Stadt und seine Straßen, so dass der Aufstieg in jedem Fall lohnenswert ist.

Ein botanischer Garten der besonderen Art ist die Bananera el Guanche. Hier kann man in der freien Natur viele (Nutz-)Pflanzen sehen, die bei uns bestenfalls im Gewächshaus wachsen. Neben Bananen sahen wir Litchie-Bäume, Ananas-Büsche, Mango- und Khakibäume und viele andere interessante Pflanzen.

*Der Garten und die Wasseranlagen können kostenlos besichtigt werden.




Endlich über den Wolken, unterwegs in Richtung Teide

Hier lässt sich die Dimension des Berges bereits erahnen

Steinrosette vulkanischen Ursprungs am Fuß des Teide

"Marslandschaft" im unteren Bersich des Teide Massivs

 


Pico del Teide und Nationalpark

Da wir uns, wie schon beschrieben, die ersten Tage unter einer Wolkendecke befanden, war unser erstes Ausflugsziel der Teide Nationalpark. Wir hofften, schnell über die Wolkendecke zu kommen, um die ersehnte Sonne sehen zu können. Diese Hoffnung erfüllte sich dann auch schnell. Wir fuhren über das Orotavatal hinauf und ab etwa 1.000 m waren wir endlich über der Wolkendecke, die Sonne lachte uns an und wir sahen den Pico del Teide.
Felsformation am südlichen Rand des Teide Nationalparks Die Vielfalt der Landschaften in diesem Nationalpark war immer wieder beeindruckend. In den unteren Regionen gibt es üppige Pinienwälder, durchwachsen von bizarren Felsformationen, die Überbleibsel von früheren Vulkanausbrüchen sind. In den höheren Regionen, ab ca. 2.000 m, sieht es aus wie auf dem Mars. Rotbraune Felsen liegen hier auf gleichfarbigem Sand, es gibt kaum Vegetation und ein scharfer Wind pfeift einem um die Ohren.
Gipfelfoto Auf einer Höhe von etwa 2.500m steht Teide und Seilbahn die Talstation der Seilbahn zum Gipfel des Teide. Dort konnten wir nach einer dreiviertel Stunde Anstehen endlich einsteigen und in Richtung Gipfel abfahren. Die Seilbahn geht bis etwa 100 m unter den Gipfel und so standen wir ehrfurchtsvoll in mehr als 3.500 m Höhe. Gott sei dank hatten wir entsprechend windfeste und warme Kleidung angezogen, den dort oben ist es nicht nur sehr windig sondern eiskalt. Einige Touristen hatten das wohl nicht bedacht und froren dort oben mit Flip Flops und kurzen Hosen bekleidet.

Der Teide ist mit 3.718 m über dem Meeresspiegel der höchste Berg Spaniens und bis heute ein aktiver Vulkan, der letzte Ausbruch war 1909.


Mitten im bewölkten Anagagebirge

Anagagebirge

Östlich von La Laguna aus erhebt sich das Anagagebirge, das steil und schroff bis zu 1.000 m aus dem Meer ragt. Durch das feuchte Klima ist hier aber alles grün bewachsen und kahle Felsen sind nur zu sehen, wenn’s ganz steil wird.
Die Dörfer in dieser Gegend waren bis vor einigen Jahren vom Land her schwer erreichbar, da Straßenbau in dieser Region schwierig ist. Heute führt eine schmale befestigte Straße durch diesen Teil der Insel, die auch mit einem „handelsüblichen“ Auto befahrbar ist, sofern der Fahrer keine Höhenangst hat.
Wir fuhren durch schöne Dörfer wie Taganana, Almaciga, Benijo und El Bailadero, fotografierten die Landschaft und genossen die Aussicht.
In den Küstendörfern soll es sehr guten und frischen Fisch geben, was uns etwas verdächtig vorkam, da wir kein einziges Fischerboot in der Gegend sahen und auch kein Hafen zu sehen war. Uns wurde aber auch von anderen Touristen betätigt, dass der Fisch dort recht gut sein soll, wo die Restaurants den Fisch allerdings herbekommen, wissen wir nicht.


Los Gigantes


Ausblick nach La Gomera


Masca ist der wohl schönste Fleck Teneriffas


Kaktusfeigen in Masca


Café mit Ausblick


Finca am Punta del Teno

Los Gigantes und das Teno Gebirge

Um nach Los Gigantes zu kommen ist zuerst eine ziemliche enge Straße mit viel Verkehr durch eine gebirgige Landschaft zu bewältigen. Hinter Santiago del Teide geht es dann wieder ebenso bergab nach Los Gigantes
Eigentlich hatten wir uns ja viel erwartet von diesen Giganten. Groß sind sie ja, aber das Wetter war wieder mal recht trüb.
Wir beschlossen nach einem kurzen Zwischenstopp, wieder zurück nach Santiago zu fahren und dann über das Teno-Gebirge nach Masca zu kommen.
Vor Masca geht es über einen Pass, wo wir wieder über der Dunstwolke der Insel waren. Wir hielten an und genossen den tollen Ausblick nach La Gomera.
Masca selbst gilt als der schönste Ort Teneriffas, was wir nur bestätigen können. So einen ruhigen und fast kitschig romantischen Ort gibt es heute nur noch selten. Die Ortschaft lebt mittlerweile von Tagestouristen. Es gibt dort ansonsten nur ein kleines Hotel, das nicht auf Massenbetrieb ausgelegt ist.
Weiter fuhren wir dann wieder auf verschlungenen Straßen durch das Teno-Gebirge um dann bei Buena Vista del Norte an der Nordküste aus dem Gebirge zu kommen.  Von dort aus fuhren wir dann in Richtung Westen mit dem Ziel Punta del Teno. Doch an der Straße dorthin warnten uns große Schilder in allen mitteleuropäischen Sprachen vor der Weiterfahrt wegen Steinschlag (bei Nässe). Da aber alle anderen Autos die Warnung ignorierten, fassten wir uns ein Herz und fuhren in Richtung Punta del Teno.
Die Gefahr des Steinsschlages war am Rand der Straße, die teilweise durch Felsdurchbrüche und Tunnels läuft, sehr wohl sichtbar. Nachdem uns aber nichts passierte, konnten wir wunderschöne Ausblicke genießen und gelangten schließlich zum Leuchtturm des westlichsten Zipfels von Teneriffa.



Plaza del General Weyler


Cafe del Principe am Plaza del Asturias







Santa Cruz de Tenerife

Seit 1723 ist Santa Cruz Hauptstadt von Teneriffa und heute auch Provinzhauptstadt der Kanarischen Inseln. Der Hafen ist der Größte auf der Insel und hat entsprechende wirtschaftliche Bedeutung für den Wirtschaftsraum der Kanaren.
Die Stadt ist modern geprägt und es überwiegen moderne Funktionsbauten.
Santa Cruz ist nicht unbedingt die erste Wahl für Liebhaber historischer Bauten, da die ältesten Gebäude aus dem Jugendstil oder Neobarock sind. Ein Besuch lohnt aber auf jeden Fall, da es definitiv keine seelenlose Stadt ist.
Für Touris, die gerne shoppen gehen, sei die Calle Castillo empfohlen, die vom Plaza de la Candelaria aus zum Plaza del General Weyler führt. Wer etwas „Atmosphäre“ erleben will, sollte dann eher die kleineren Straßen und Gassen rund um den Plaza del Asturias erkunden. Am Plaza del Asturias gibt es das Cafe del Principe, in dem wir guten Kaffee, hausgemachte Limonade und Bocadillos zu uns nehmen konnten.
Wer südländische Markthallen gerne mag, der wird im Mercado de N. S. de Africa ein lohnendes Ziel finden.



Kanarisches Institut in La Laguna


Villa in La Laguna



San Cristobal de la Laguna

Die frühere Hauptstadt von Teneriffa ist heute Universitätsstadt und Bischofsitz. Als zweitgrößte Stadt der Insel ist sie mit 125.000 Einwohnern respektabel und seit einigen Jahren gehört sie zum Weltkulturerbe der Unesco.
Viele Kirchen und Profanbauten könnte man in La Laguna von innen sehen, wenn wir nicht zu spät dort angekommen wären, so blieb uns von den vielen Bauten nur der Blick von außen.

Wenn wir mal wieder hinkommen ...


Ausblick auf das Anagagebirge vom Punta Hidalgo


Punta del Hidalgo: Blick auf's weite Meer


Punta del Hidalgo

Am nordwestlichen Fuß des Anagagebirges liegt dieser Ort am Meer. Tolle Aussichten auf das Meer und das Anagagebirge lohnen einen kurzen Abstecher z. B. von La Laguna aus.


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- 23.01.2017