Reisebericht Latium mit Umbrien 2012 |
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Sehr
viel Strand, reizvolle
Landschaften, tolle Städte und
Baudenkmäler machen diese italienische Provinz sehr interessant, und
obwohl die Weltstadt Rom mittendrin liegt, ist die Gegend bei uns
relativ unbekannt. Auf unseren Exkursionen durch Italien fehlte uns
noch diese Provinz, die für das antike Rom und Italien
sehr wichtig war
und ist. So planten wir den diesjährigen Urlaub dort zu verbringen. Da das Latium eine ordentliche Ausdehnung hat, haben wir uns entschieden, in diesem Urlaub wieder zwei Hotels als Stützpunkte zu nehmen, um die Anfahrtswege zu den Tageszielen erträglich zu halten. Als Verkehrsmittel verwendeten wir wieder das eigene Auto, da wir uns mit dem Gepäck und dem gewohnten Komfort nicht einschränken wollten. So ging es im Juni 2012 zuerst an den Lago di Bolsena, in die gleichnamige Stadt. Wir hatten bereits im Voraus ein Hotel direkt am See gebucht. Das drei Sterne Hotel "Loriana" in Bolsena hatte ein ordentliches, wenn auch etwas kleines Zimmer für uns und der Service war in Ordnung. Wir hatten Übernachtung mit Frühstück gebucht und nutzten auch mal das dortige Restaurant, welches ebenso gut vom Preis-/Leistungsverhältnis war. Nach sechs Tagen ging es weiter in den Süden nach Sperlonga. Dort hatten wir ein Zimmer im vier Sterne Hotel „Grotta di Tiberio“ gebucht. Wir bekamen ein sehr schönes Zimmer mit Meerblick. Zum Strand waren es etwa 10 Minuten Fußweg und in die Altstadt von Sperlonga mussten wir ca. 20 Minuten laufen. Das Hotel „Grotta di Tiberio“ bot ein nobles Ambiente. Wir hatten dort nur Zimmer mit Frühstück gebucht, doch war das Frühstück für ein vier Sterne Hotel ein bisschen trocken. Von diesen beiden Stützpunkten machten wir unsere Ausflüge über die ich hier berichten möchte. |
Tourenindex: |
BolsenaDirekt
am gleichnamigen See
liegt der sehenswerte Ort Bolsena. Wir
kamen dort genau zur Fronleichnamsprozession
an und erreichten unser
Hotel nicht. Nach einigen Umwegen schafften wir es doch in unser Hotel
direkt am See zu kommen. Erst später haben wir im Reiseführer gelesen,
dass es sich dabei um einen der kulturellen und religiösen Höhepunkte
von Bolsena und der Umgebung handelt. Zu spät gekommen!
Tags darauf machten wir uns daran den Ort zu erkunden, und der konnte sich durchaus sehen lassen. Wir steuerten zuerst die Kirche Santa Cristina an, die für den Ort und die Umgebung von Bedeutung ist, da dort die gleichnamige Märtyrerin begraben ist. Die Kirche ist ein Mix aus diversen Baustilen und ganz nett anzusehen. Wir schlenderten etwas durch den Ort, der sehr wohl durch den Tourismus geprägt ist, aber doch einen gewissen Anspruch halten will. Läden der üblichen Franchiseketten findet man dort kaum, dafür Kunsthandwerk und Individualläden. Die Gassen und Häuser waren jedenfalls sehenswert und haben Charme. Bolsena war historisch gesehen immer wieder ein Streitobjekt zwischen Kaiser, Papst und lokalen Fürsten und schützte sich daher mit einer Festungsanlage, die wir als nächstes erklommen. Diese Anlage steht oberhalb der Ortschaft und bietet einen sehr guten Ausblick auf die verschachtelten Dächer von Bolsena. Die Festungsanlage ist zwar nicht mehr vollständig, erhalten aber sie wirkte auf uns immer noch recht beeindruckend. Das Museum im inneren Teil der Festung hatte leider geschlossen. An den Abenden nutzten wir die schöne Uferpromenade zum Flanieren. Am Ufer fühlten wir uns wie am Meer. Der Yachthafen versprühte mediterranes Flair und der romantische Sonnenuntergang tat sein Übriges Urlaubsgefühle aufkommen zu lassen. Rund um den BolsenaseeTags darauf setzten wir uns ins
Auto und fuhren gegen den Uhrzeigersinn
um den See. Wir starteten erst im Lauf des Nachmittags, um besseres
Licht zum Fotografieren zu haben.
Bereits nach wenigen Kilometern stießen wir auf Grotte di Castro. Dieser mächtig wirkende Ort liegt auf einem Felsen und ist weithin sichtbar. Er lockte uns wegen seiner geografischen Lage und den eng verschachtelten Häusern förmlich an. Wir fuhren von der Südseite her in den Ort und die Straßen wurden immer enger und steiler. Irgendwann gab es für unseren großen Wagen kein Fortkommen mehr. Wir stiegen also aus dem Auto und erkundeten Stadt und vor allem Straßen, oder besser gesagt die Gassen, um hier wieder raus zu kommen. Ganz ehrlich, der Ort wirkte ausgestorben und hat wohl neben vielen Gässchen weniger zu bieten. Meine Frau hatte dann das „Vergnügen“ mich in den engen Gassen zu Winken, während ich am Steuer saß und schwitzte. Was danach kam war allerdings Genuss pur. An den Stränden des Sees entlang sahen wir grüne Landschaften und strahlend blaues Wasser. Wir stoppten immer wieder an der Uferstraße und freuten uns über die tollen Ausblicke, die uns dort geboten wurden. Die dortigen Sandstrände sind schwarz und waren kaum bevölkert. Von jedem dieser Strände war die einzige Insel des Sees, die Isola Bisentina, gut zu sehen. So ging es viele Kilometer dahin und kaum ein Auto kam uns entgegen. Montefiascone diente uns nur zum Ergänzen unserer Proviantvorräte. Der Reiseführer schwärmte uns von einem Ort namens Civita di Bagnoregio vor und den wollten wir an diesem Tag noch sehen. Schon von weitem sah dieser Ort erhaben wie in einem biblischen Film aus. Das einzige Stadttor zeigte sich als weithin sichtbares Symbol zu einem himmlischen Ort. Direkt nach Civita di Bagnoregio kommt man ja nicht hin, so mussten wir im neueren Bagnoregio parken und über eine lange Brücke in den historischen Ort gehen, und das war beeindruckend. Der alte Ort wurde in den vergangenen Jahren liebevoll restauriert und zeigte sich von seiner schönsten Seite. Das Licht war am späten Nachmittag sehr warm, was gute Fotografien ermöglichte. Durch die Gassen zu laufen war umso mehr ein Genuss, als dort kaum Touristen anzutreffen waren und der Ort eine malerische Ruhe ausstrahlte. Dieser Ort war sicher einer der Höhepunkte unseres Urlaubs. Orvieto und TodiSchon von weitem konnten wir Orvieto
bei unserer Anreise sehen. Die
Stadt liegt auf einem Tuffsteinplateau und der Dom ragt aus dem
Häusermeer majestätisch heraus. Bevor wir uns das ansehen konnten,
mussten wir zuerst in einem Parkhaus unterhalb der Stadt parken und
dann mit einem Aufzug etliche Höhenmeter überwinden.
Was uns in dieser Stadt erwartete konnte sich wirklich sehen lassen. Die Stadt hat sich in den vergangenen Jahren bemüht sich nicht allen Trends und Modeströmungen anzupassen. Moderne Architektur war dort nicht zu finden, ebenso keine stylischen Boutiquen und angesagten Stores. Orvieto gehört wie auch Todi zur Cittàslow-Bewegung und distanziert sich vom Einerlei internationaler Franchise-Ladenketten. Dies machte sich im Stadtbild durch eine gefällige Individualität bemerkbar. Über den Corso Carvour liefen wir zuerst mal in Richtung Dom (Cattedrale di Santa Maria Assunta), denn der ist in Orvieto leicht zu finden. Der Dom kostete € 3,- Eintritt, aber das Geld ist es wert. Wir kamen in eine beeindruckend schöne gotische Kathedrale. Das Innere dort ist sehr geräumig und die Fresken, vor allem in den Seitenkapellen, waren beeindruckend. Die Palazzi rund um die Kathedrale passten zum Domplatz und wurden von uns natürlich auch in Augenschein genommen. Wir zogen weiter und bewunderten die städtischen Straßen und Gassen. Gefallen haben uns am Piazza della Republica die Kirche Sant' Andrea, die wir auch von innen ansahen und der Palazzo Comunale. Genug von Orvieto fuhren wir weiter am Tiberstausee entlang in Richtung Todi. Dort mussten wir wieder unterhalb der Stadt parken und konnten danach mit einer Standseilbahn den Ort direkt bei San Fortunato erreichen. Diese Kirche gefiel uns innen und außen durch ihre Schlichtheit. Am Piazza del Popolo machte sich der einkehrende Feierabend einer Stadt breit, die nach Feststellung eines amerikanischen Wissenschaftlers die lebenswerteste überhaupt sein soll. Das Ambiente des Ortes wirkte jedenfalls geschäftig, aber doch südländisch entspannt. Der Dom am Piazza del Popolo, den wir uns noch ansahen, wirkte im Vergleich zu San Fortunato eigentlich bescheiden, hatte aber doch seinen Reiz. Wir zogen noch weiter durch Gassen und Straßen und aßen Pizza, bevor wir zum Auto zurückkehrten. Zum Schluss sei übrigens angemerkt, dass Orvieto und Todi zur Region Umbrien gehören. ViterboAls wir in diese Stadt fuhren,
zeigte sie sich nicht wirklich
einladend. Wir fuhren durch Industriegebiet und kamen in eine
Innenstadt, die auf den ersten Anschein grau wirkt. Auf einem großen
Parkplatz stellten wir unseren Wagen ab und liefen mal los in Richtung
des historischen Stadtkerns. Wie im Reiseführer beschrieben, sind
viele Gebäude mit Vulkansteinfassaden gebaut, die mit Ihrem Grau auf
den ersten Blick etwas abstoßend wirken. Gepflegt waren die Gebäude
durchwegs, aber auf Prunk und Pomp getrimmt war da nichts. Das
machte die Stadt auf den zweiten Blick sympathisch, denn sie wirkte
doch authentisch.
Wir liefen zum historischen Stadtteil San Pellegrino, der nichts mit Mineralwasser zu tun hat. Der Stadtteil überzeugte uns vor allem durch seine Urigkeit. Denkt man sich die Stromleitungen und Motorroller aus den Straßen, könnte man glauben in einem mittelalterlichen Ort zu wandeln und das gefiel uns. In einem Kellerlokal aßen wir ein leckeres Mittagsmenü zum günstigen Preis und bewegten uns gut gesättigt weiter zum Papstpalast. Die Kathedrale hatte leider schon geschlossen und so konnten wir nur noch die Außenanlagen des Palastes besichtigen. Doch auch die waren schön anzusehen. In Viterbo wird die Siesta noch gepflegt und nach 13:00 wird es ruhig in der Stadt. Wir besichtigten noch einige Gebäude von außen und fuhren wieder zurück. Auf den Spuren der Etrusker oder Jäger des verlorenen SchatzesDie Etrusker
gehören ja zu den Kulturen, die die alten Römer ziemlich
gründlich ausradierten, um in der glorreichen Geschichte der Antike
möglichst allein da zu stehen. Das machte uns natürlich neugierig und
so begaben wir uns zu einer Nekropole
dieser sagenumwobenen Hochkultur.
Bei Norchia war eine solche Nekropole im Reiseführer beschrieben und wir programmierten unser Navigationssystem. Das führte uns zielgenau zu einem Parkplatz auf dem dann neben unserem Wagen nur noch ein Auto aus Gütersloh stand. Nach Beschreibung von Führer und Landkarte liefen wir weiter über Felder und Wiesen, um nach einer halben Stunde über eine steile Flanke in ein grünes Tal abzusteigen. Wir begaben uns Schritt für Schritt durch Gebüsch hinab und erreichten irgendwann weiter unten die ersten Grabhöhlen. Ein paar Schritte weiter im Gebüsch kamen wir zu den ersten sichtbar bearbeiteten Felsen und später sogar zu Schildern, die diese Grabanlage illustrierten und etwas beschrieben. Wir stiegen weiter ab in das Tal und fühlten uns wie Indiana Jones. Hut und Peitsche fehlten uns allerdings. An der Talsohle führte ein Kiesweg an einem Bach durch den Wald und alles wirkte sehr friedlich. Von unten konnten wir dann einen Ausblick auf die etruskischen Anlagen gönnen, um danach noch ein bisschen in dem malerischen Tal am Bach zu laufen. Dort trafen wir auch auf drei deutsche ältere Damen, die dort sichtbar kulturbeflissen umherstreiften. Die gehörten, wie sich später herausstellte, zu dem Gütersloher Auto. SperlongaNach unserem Hotelwechsel
machten wir uns natürlich sofort daran, die
neue Umgebung zu erkunden. Bereits am ersten Abend liefen wir in die
Stadt hinauf, wofür wir ungefähr 20 Minuten brauchten.
Sperlonga erhebt sich hoch über die Landschaft und die Küste. Sie wirkt schon von Weitem majestätisch. Nicht umsonst war die Stadt im Mittelalter immer wieder Opfer von Piratenüberfällen. Mit einer stark befestigten Mauer schützten sich ehedem die Bewohner und die Reste dieser Befestigung sind bis heute zu bewundern. Der Stadtkern gefiel uns sofort. Viele nette Gassen und Treppen führen durch den Ort und wir kamen kaum aus dem Staunen, denn auch die Häuser sind sehr gepflegt. Alles wirkte gewachsen und war ohne moderne Zutaten. Der Ort war, einschließlich der Vororte am Strand, auffallend herausgeputzt. Die Kosten dafür hatten wir in Form einer ordentlichen Kurtaxe zu tragen, außerdem waren die Preise in den Restaurants und Bars auch höher als in den umliegenden Orten. Der Gerechtigkeit halber sei aber gesagt, dass Sperlonga, verglichen mit norditalienischen Verhältnissen, immer noch günstig war. Am Sonntag zog ich schon frühmorgens los und ging auf Fotoexkursion. So konnte ich den Ort mit seinen Badestränden beim Erwachen in den schönsten Farben erleben. Die Fotos sind in meiner Fotoserie zu finden. Ebenso schön waren die Strandspaziergänge am Nachmittag. Wir erreichten dabei auch die Überbleibsel der Höhlen des Kaiser Tiberius. Diese waren zwar nicht zugänglich, aber auch von außen interessant anzusehen. Fossanova und CasamariIm Reiseführer lasen wir von
diesen beiden Klöstern, dass diese der
Höhepunkt gotischer
Baukunst in Mittelitalien sind. So brachen wir auf
und fuhren zuerst zur Abtei Fossanova,
die bei uns wohl nur deshalb
bekannt ist, da Thomas von Aquin dort auf der Durchreise starb.
Bereits
die Außengebäude der Anlage wirkten sehr auf uns. Über einen großen Hof
erreichten wir dann die Kirche, die schon von außen schlicht erschien.
In der Kirche selbst herrschte strenge Eleganz im gotischen Stil. Kein Fresko, keine Plastik oder ein aufgehängtes Gemälde störten diese Schlichtheit. Der Raum lud einfach dazu ein, auf einer der Bänke Platz zu nehmen und diese einzigartige Atmosphäre auf sich wirken zu lassen. In der ehemaligen Abtei, die heute eine Fortbildungsstätte beherbergt, schauten wir uns weiter um und entdeckten einen zauberhaften Kreuzgang, der sehr gepflegt ist und im Innenhof einen ebenso schönen Garten hat. Wir konnten von dort aus das ehemalige Refektorium und ein Dormitorium besichtigen. In einem Nebengebäude war das Sterbezimmer des Thomas v. Aquin zu sehen. Total leergeräumt, wie seinerzeit, als er starb. Wir machten danach eine ausgiebige Brotzeit und stärkten uns vor der Weiterfahrt. Der Weg nach Casamari, einer Fillialabtei von Fossanova, zog sich über Landstraßen ganz schön hin und nach etwas mehr als einer Stunde kamen wir dort endlich an. Die dortige Abtei ist im Gegensatz zu Casamari bis heute ein aktives Kloster und so konnten wir nicht so viele Räume sehen. Trotzdem ist das was man dort ansehen konnte gotische Baukunst vom Feinsten. Die Kirche ist im Vergleich zu Fossanova nicht ganz so nüchtern, wirkte mit Bildern und feinerem Mobiliar ein bisschen lebendiger. Der dortige Kreuzgang war sehr schön anzusehen und hatte ebenso Atmosphäre. TerracinaDie nächste nördlich gelegene
Stadt von Sperlonga interessierte uns
deshalb, weil sie in der Antike eine Art von Relais an der Via Appia
war und der Reiseführer von einem Stück dieser Straße im
Originalzustand schrieb. Als wir in der Altstadt ankamen, machte sich
zuerst mal Ernüchterung breit. Der Zustand des Ortskerns zeigte sich
recht marode, mit Ausnahme des Rathauses und des Doms. Die Via Appia
ist dort recht gut erhalten und nicht schwer zu finden. Wir machten
jedenfalls noch eine Runde durch die Altstadt, einer Mischung aus
(Halb-)Ruinen und Ausgrabungen. Der Vollständigkeit halber sei hier
erwähnt, dass die Stadt im zweiten Weltkrieg durch Luftangriffe massiv
in Mitleidenschaft gezogen wurde und bei den Aufräumungsarbeiten ein
antiker Tempel mitten in der Stadt gefunden wurde, von dem man glaubte,
er müsse ausgegraben werden.
Wesentlich aufgeräumter und ansprechender zeigte sich die Stadt als wir uns zum Lido hinunter bewegten. Sicher ist dort alles recht touristisch geprägt, aber hier konnte man sich schon wohlfühlen. Nicht umsonst ist Terracina bei den Italienern ein sehr beliebter Badeort mit allem was zum Strandurlaub dazugehört. In einer der vielen Strandbars aßen wir einen Teller Pasta und der war wirklich lecker. Anschließend begaben wir uns zurück nach Sperlonga und genossen dort den schönen Nachmittag am Strand. MontecassinoEtwa eine knappe Autostunde von
Sperlonga entfernt liegt die Abtei, die
seit rund 1.500 Jahren das Stammkloster des Benediktinerordens
ist.
Wegen seiner Baukunst ist das Kloster weltberühmt. Aufgrund der
strategisch günstigen Lage des Klosters und der untenliegenden Stadt Cassino, lieferten sich hier im 2. Weltkrieg
deutsche und alliierte
Truppen eine der brutalsten Schlachten dieses Kriegs (Schlacht von
Montecassino).
Wir fuhren zum weithin sichtbaren Komplex oberhalb der Stadt Cassino hinauf. Oben angekommen stellten wir fest, dass der Aus- und Überblick auf das Umland von dort oben wirklich beeindruckend ist. Über das Hauptportal gelangten wir in den ersten Hof des Gebäudekomplexes, in dem der sterbende Benedikt von Nursia mit erhobenen Armen als Bronzeplastik dargestellt wird. Wir gingen weiter durch verschiedene, sehr prachtvoll gestaltete Höfe und konnten von dort teilweise den Blick aus dem Kloster in verschiedene Himmelsrichtungen genießen. Der vorherrschende Baustil dort ist Barock und wirkte auf uns eher ein bisschen schwer. Trotz alledem aber nicht erdrückend. Wir gingen weiter zur großen Kirche und fanden ein prachtvolles Gotteshaus, ebenfalls sehr barock. Das üppig ausgestattete Hauptschiff und die Seitenaltäre waren schön. In der Krypta waren die Wappen der Benediktinerklöster weltweit in Mosaiken verewigt. Unter Anderem fanden wir hier auch Kloster Plankstetten verewigt. Auffällig viele Polen kreuzten unsere Wege in dieser Abtei. Wie ich später in der Literatur noch lesen konnte, waren es vor allem polnische Infanteristen, die von den Alliierten zum Sturm der "Festung" herhalten mussten. Entsprechend groß war daher auch die Zahl der gefallenen Polen, die in den Soldatenfriedhöfen rings um die Abtei bestattet sind. Auf dem Weg hinauf fielen uns die Schilder zu den Soldatenfriedhöfen ins Auge, die von der Abtei aus teilweise zu sehen waren. In Cassino aßen wir nur noch etwas zu Mittag. Die Stadt war sichtbar von Industrie und einer Universität geprägt. Nach dem Krieg wurde sie im modernen Stil wieder aufgebaut und hat wenig historisches zu bieten. FazitDie ewige Stadt Rom scheint
Ihrer Umgebung so ziemlich alle deutschen
Touristen abzusaugen. In den zwei Wochen in der Region Latium trafen
wir jedenfalls nur sehr wenige Deutsche. Auch so scheinen sich dort nur
wenige ausländische Touristen zu „verirren“. So ist diese Gegend sehr
italienisch und war im Rückblick eine gute Wahl.
Zu sehen hätte es dort noch viel mehr gegeben, doch war der Urlaub wieder mal zu kurz und die Erholung wollte ja auch noch ihren Platz. Landkarten, Reiseführer und LiteraturWie anfangs schon erwähnt waren
wir mit dem Auto unterwegs. Das
eingesetzte Navigon Navigationssystem mit aktueller Software leistete
gute Dienste und war bis auf ein paar Ausnahmen sehr treffgenau. Als
Ergänzung hatten wir noch eine Straßenkarte von Michelin dabei, die uns
gute Dienste erwies und vor allem bei der Tourenplanung eingesetzt
wurde.
Die verwendeten Führer waren allesamt gut und können weiterempfohlen werden. Der Reclamführer von 1962 hatte allerdings mehr Unterhaltungswert. Die verwendeten Karten und Reiseführer:
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Hinweise:
Um den mittlerweile größeren Monitorauflösungen gerecht zu werden, habe ich auf vielfachen Wunsch hin die Bilder der der Slideshow vergrößert. Wie schon in früheren Reiseberichten, sind auch diesmal die Bilder der Slideshow mit Geotags ausgerüstet. Durch einfaches Anklicken des Feldes <Karte anzeigen> in den Slideshow Fenstern wird in einer separaten Karte der Aufnahmeort angezeigt. |
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